Grachmusikoff

Neben der alten Mixtur aus Blues, Balladen, Joke- und Blasmusik, mit der die Band in den Achtzigern berühmt wurde, erweitern heute derb ausgespielter 70er-Rock und cool arrangierte Gracher-Grooves diese musikalische Grundlage. Rasende Bongowirbel von Georg, gespuckte Flötentöne von Alex oder ein melancholisches Akkordeon von Hansi sorgen für musikantische Würze.

Lieder über schräg-fiktive Altersheime am Rande der Legalität („Party im Hause Sonnenschein“), schwäbische Countrysongs wie: "Sie isch aus Bad Buchau",
das sind die neuen, letzten Themen der Alten.

Und dann kommen die Songs von Schwoißfuaß, die von Alex 1979 - parallel zu Grachmusikoff - gegründet wurde: Dr tägliche Wahn, Paule Popstar, Oinr isch emmr dr Arsch, Rastaman...

Grachmusikoff mit Alex und Georg Köberlein, Hansi Fink, dem Tübinger Schlagzeuger Martin Mohr, und dem schwäbisch-singen-müssenden Engländer Paul Harriman, spielen nicht nur einfach ihre Songs ab, sondern sie erzählen Geschichten.

Die instrumentale und stilistische Vielseitigkeit der Musiker, die "philosophische" Tiefe bzw. Leichtigkeit der manchmal mit derbem Witz getränkten Texte, aber auch die ewige Suche nach defekten Gitarrenkabelstellen, garantieren einen kurzweiligen Abend.

Die Kapelle lebt - behaupten die REHA-gestählten Über-Sechzigjährigen - und einzelne Zuhörer flüstern: "Sie sind wie guter, alter Wein".

Doch diesen alten Wein gibt es nur noch bis Ende Dezember 2017 zu kosten, weil die "Grachmusikoffs" dann "in Rente" gehen wollen.